Dauer: 120 min ohne Pause
Kritische Konsumkultur. Papier- und Objektarbeiten
Konsum prägt unseren Alltag. Gesteuert durch neuroökonomische Markforschung mit Versprechen auf Glück, Perfektion oder Exklusivität, erhalten Produkte einen ideologischen Wert zugeschrieben. Als Folge werden sie zu modernen Ikonen erhoben. Außer Acht gerät dabei der einhergehende Standardisierungsprozess, welchen der Soziologe Georg Ritzer als „McDonaldisierung“ beschreibt und der jeder Diversität entgegenwirkt.
Deniz Dogan setzt dieser vereinheitlichen Massenproduktion ihre einzigartigen Keramikobjekte entgegen. In ihrer künstlerischen Überführung bekannter Logos von Lebensmittelketten, Medienhäusern, Streamingdiensten etc. in originale Werkstücke zeigt Dogan nicht nur auf, wie omnipräsent Brands und Companies in unsere Alltagserfahrung sind, sondern wie sie Einfluss auf den Tagesverlauf nehmen. In ihren minimalistischen Zeichnungen greift Corinna Heidepriem den seriellen Charakter von Massenware auf, in dem sie Motive von Lebensmitteln und Trinkkartons aufs Papier bringt. Durch die reduzierte Form kristallisiert sich ein wiederkehrender Produkttypus. Der fetischisierte Charakter von Ware tritt hinter eine Anonymität und wird in eine konkrete Nüchternheit überführt. In seiner Werkreihe „Logorealismus“ eignet sich Albrecht Fersch die Werbesprache an und übersteigert die Absurdität von Marketingstrategien und Bildern, die eine eigenwillige Emblematik herstellen.
Begrüßung und Einleitung: Maria Weber, Leiterin Galerie Kulturhaus
Musik: Albrecht Fersch, Flaschenklavier
Ausstellungsdauer: 25.08.-2.11.2023