Der in Berlin geborene und lebende Künstler
Enes Icer [ɛnɛs|iːt͡ʃər] (*1992) arbeitet in Serien. Durch wiederholte dynamische Skizzen löst Icer seine Motive aus ihrem Bedeutungssystem heraus. Es entstehen vielschichtige Kompositionen, in welchen Zeichnung, Schrift und Farbe ineinandergreifen und neue Lesearten ermöglichen. Getragen vom repetitiven Rhythmus der Linie werden Papier, Textilien oder Printvorlagen zu Icers Experimentierfeld, in welchem der Künstler seine Weltwahrnehmung oft mit humorvollem Unterton zum Ausdruck bringt. Seine Schriftbilder bewegen sich zwischen konkreter Poesie, Transparenten und persönlichen Notizen. Atelierkollege Götz Forstreute beschreibt Icers Arbeitsweise als einen Tanz „mit dem Übersehenen rein wie die Seite vor ihrem Beschrieb“ aus welchem “etwas Ganzes“ entstehe. Icers Porträtköpfe und Tiere – Kühe, Schafe, Vögel – sind „Klone“ mit individuellem Charakter, welche eine gelebte Vielfalt widerspiegeln. Sie bilden Herden, die über die Galeriewände ziehen, ganz so wie zum Weidenwechsel: von einem an den nächsten Ort, von einer in die nächste Saison. Sein Atelier hat Icer seit 2014 im Kunsthafen imPerfekt. Mit seinem individuellen Blick und einer einzigartigen Handschrift bereichert der Künstler die Szene der sog. Outsider Art.
KURZBIOGRAFIE
Der in Berlin geborene und lebende bildender Künstler, Enes Icer (*1992), arbeitet seit 2014 im Kunsthafen imPerfekt. Mit seiner spezifischen Weltsicht und einer einzigartigen Handschrift bereichert er das Atelier und die Welt der Outsider Art.
*Verweilen Sie nur einen Tag hinter mir
und sehen das, was ich betrachte,
erhaschen Sie das, was ich höre,
und beurteilen Sie selbst:
stöbern Sie frei durch die Kanäle!
Enes ist schnell woanders;
neugierig: alles in sich aufsaugen,
hoffnungslos verkannt,
themenverliebt.
Ein paar schnelle Striche und dann das nächste Blatt… In seinen Studien fertigt Enes Icer immer wieder in kurzer Abfolge schnelle dynamischen Skizzen an, um uns zu zeigen, wie er die Welt sieht. Häufig arbeitet er dabei nur mit einer Farbe und immer wieder verstecken sich in seinen Studien humorvolle Zeichnungen und Portraits mit einem Augenzwinkern.
*Er fängt an zu denken:
„wie kann ich die Welt nur verrenken
und zwar nach mir?
Das ist besser als Bier“
Liebe Ballung von Zufälligkeiten,
die die Welt gestalten,
arbeitest du nun
für oder wider mich?
Es entstehen ganze in sich schlüssige Serien: je öfter er die Zeichnung wiederholt, desto schneller geht ihm das Motiv von der Hand. Das leere Blatt Papier wird zu seinem zeichnerischen Übungsfeld, in dem er seine Sicht der Dinge reproduziert. Und wenn Enes Icer schreibt, entstehen ästhetische Textkunstwerke in fließenden Buchstaben.
*Enes tanzt mit dem Übersehenen
um sein Leben gern
rein wie die Seite vor ihrem Beschrieb,
damit etwas Ganzes entstehe.
*So beschreibt Atelierkollege, Götz Forstreuter, die Themenwelten des Künstlers.
Bei der Ausstellungseröffnung performte Konzeptkünstler Felix Leon Westner. Seine Arbeiten sind multimediale Collagen aus Zeichnungen und gesprochenen Reflexionen zu der Ausstellung, die er mithilfe eines Looper zu visuell unterstützten "Sound Arrangements" zusammenfügt. Das Video wurde während der Eröffnung live auf IGTV gestreamt und kann hier rückblickend angeschaut werden:
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